L.A. Woman / Apothekenpreise.

Tornowsee © Kai von Kröcher, 2006
















I know ... in the end everything must go. +++ Irgendetwas klingelt da in einer der hinteren Ecken – etwas aus einer dieser wunderbaren Kurzgeschichten des Künstlers Wolf "Wolfgang" Klein: Der hatte vor Jahren mal einen Blumenladen auf dem U-Bahnhof Möckernbrücke (oben auf der U1). Verkaufte dort keine Blumen, sondern nur Fotos von Blumen. Blumensträuße aus Fotos. Ich bilde mir ein, die Geschichten endeten alle immer mit der Ansage: "Uhlandstraße – bitte zurückbleiben!", aber das stimmt nicht. Zwei ältere Männer jedenfalls, Berliner Rentner wahrscheinlich, stehen vor dem Blumengeschäft auf dem Bahnsteig und schauen sich eingehend und schweigend Wolfs Blumen an. Irgendwann murmelt der eine: "Apothekenpreise" – dann ist die Geschichte zu Ende. +++ Oder so ähnlich. +++ Am 1. Mai übrigens öffnen wir wieder um fünfzehn Uhr – eventuell, das weiß ich noch nicht, sogar früher. Aber fünfzehn Uhr sollte reichen. Kommt sicher drauf an, wie lange der Tanz in den Mai in der Nacht vorher geht – mit Weedmann & Stalag. +++ Ich glaube, zum elften Mal mittlerweile. +++ Irgendwas Witziges zum Thema Preiserhöhung wollt' ich noch sagen, blöderweise hab' ich's vergessen. +++ Um jetzt noch einmal, nun fällt mir spontan nämlich doch noch was ein, bei Chris de Burgh anzuknüpfen (I Love the Night – war das letztes Jahr Spätsommer, oder sogar schon der Sommer davor?): Ich liebe diese späten Sonntagvormittage, wo der Hagel von draußen leicht an die Fenster klackert, man mit dem Rücken an der Zentralheizung sitzt – und moderat aus der Küche drüben schwappt in Wellen das Schnurren der Waschmaschine herüber. Jetzt fehlt nur noch ein Hörnchen zum Frühstück, aber der Herr war sich ja gestern Abend zu fein, kurz noch zu Kaiser's zu Rewe zu laufen. +++ Apropos, es wird wohl so 1997 gewesen sein, oder erst '98 – Insider werden jetzt sagen, "ein Spätmerker": Da lief bei mir relativ rund um die Uhr das Album Grace von Jeff Buckley. Jeff Buckley auf der Rückseite des Covers – ich fand, er sah aus wie mein Mitbewohner Johnny Ca. +++ Johnny & Jeff – der eine aus Texas, der andere Kalifornien. Beide großartige Gitarristen, zumindest mein Kumpel Johnny. Einer von beiden ertrunken, der andere gutgelaunt und wohlauf. Jedenfalls hörte ich oft die CD, und bei dem einen Song dachte ich jedes mal, was für eine bescheuerte Textzeile: "I love wine." +++ Ganz pathetisch verträumt: "I love wine!!!" +++ Romantisch-verzweifelt: "I love wine!" +++ Verzweifelte Romanistik. +++ Okay, natürlich wusste ich längst, der Song hieß Lilac Wine (und so ging auch der Text), aber ich musste mir immer erst kurz in den Arm kneifen. +++ "I love to love – but my baby just wants to dance." +++ Das Foto heute ist bei meinem Kumpel, dem Russen: Der hat dort ein Haus, direkt an dem See. War ein Sonntag, kurz nach dem Mittag, Eishockey bei fünfzehn Grad minus. Als ich abends die Schicht machte im Club, und bei der Kälte kam bis elf keine Sau – da ließ ich den Rollladen herunter und ging schön nach Haus. +++ Brandenburg hat, ich hab' sie nicht alle gezählt, ungefähr dreitausend Seen. +++ Seen links, Schlösser rechts. +++ Apothekenpreise nun bald auch im Club. +++ Jetzt scheint draußen plötzlich wieder die Sonne.

Überschrift inspired by: L.A. Woman © The Doors, 1971
Überschrift inspired by: Begegnungen im Blumenladen (kurze Geschichten) © Wolf Klein, 2008
Lyrics: Is This Love...? © Spidergawd, 2017
I Love The Night © Chris de Burgh, 1984
Lilac Wine © Jeff Buckley (Cover), 1994
I Love to Love (But My Baby Loves to Dance) © Tina Charles, 1976
Die Nacht (ist nicht allein zum Schlafen da) © Seen links, Schlösser rechts (Cover), 1982

2 Kommentare:

Wolf meint

Ganz schön teuer.

Kai von Kröcher meint

Stimmt – der eine murmelt zum anderen: "Ganz schön teuer." Murmelt der andere: "Apothekenpreise." Oder so ähnlich...

 
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